Archiv für November 2012
Freie Wähler fordern zügigen Ausbau von Lindau-München
Die Freien Wähler des Bayerischen Landtags stellte am 6.11.2012 den folgenden Antrag:
„Die Staatsregierung wird aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass die Elektrifizierung und der Ausbau der Bahnstrecke München – Lindau – Grenze D/A bis spätestens 2017 fertig gestellt sind. Dabei ist sicherzustellen, dass Bund und Bahn AG die Tragung der Mehrkosten verbindlich zusagen.“
Den ganzen Antrag und die weiter Behandlung im Parlament sehen Sie hier.
Erdinger Ringschluss kommt – Walpertkirchener Spange auf St. Nimmerleinstag verschoben
Quelle: Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur und Verkehr
Aus SZ Online, 28.11.2012:
„Im Sommer 2013 soll Planfeststellungsverfahren für Abschnitt zwischen Flughafen und Erding eröffnet werden. … So ist demnach die Finanzierung für die Abschnitte vom Flughafen nach Erding und im Bereich der Stadt Erding gesichert. „Nur gibt es kein unendlich großes Zeitfenster„, bemerkte Zeil. Der Ringschluss soll auch mit Geld aus dem Topf des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) gebaut werden, und dieses Programm läuft 2019 aus. …
Anders gestaltet sich laut Zeil die Lage bei der Walpertskirchener Spange, die die S-Bahn mit der Bahnstrecke Richtung Südostbayern verknüpft. „Hier ist die Finanzierung nicht gesichert.“
Den ganzen SZ Artikel lesen Sie hier.
Was heisst das im Klartext? Alle anderen Nahverkehrsprojekte in und um München sind nun erst einmal gestorben. Und dies obwohl die Walpertskirchener Spange sogar im 13-Punkte-Sofortprogramm genannt war. Dies war nur ein riesiger Etikettenschwindel um die Pendler ruhig zu stellen.
Auch eine weitere Randbemerkung in diesem SZ-Artikel ist entlarvend. „[Das] Wirtschaftsministerium [hat] an Stelle der überlasteten Deutschen Bahn die Planung des Ringschlusses übernommen …“. Damit wird wohl diplomatisch ausgedrückt, dass die Deutsche Bahn bei vielen Projekten versagt hat. Genannt sei dabei die ständige Verzögerung des Ausbaus der S7 nach Geretsried (siehe hier), der Elektrifizierung Dachau-Altmünster (siehe hier) der Elektrifizierung Lindau-Geltendorf-(München) und Lindau-Friedrichshafen-Ulm. Martin Zeil geht davon aus, dass bei allen von der Bahn selbst geplanten Vorhaben wohl mit weiteren Verzögerungen gerechnet wird.
Durchbruch: „Der Weg für die 2. S-Bahn Stammstrecke ist frei“
MÜNCHEN Bei einem Spitzengespräch in der Bayerischen Staatskanzlei wurden gestern zwischen Ministerpräsident Horst Seehofer, Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil, Staatssekretär Dr. Andreas Scheuer aus dem Bundesverkehrsministerium gemeinsam mit weiteren Kabinettsmitgliedern und den Spitzen der Regierungsfraktionen sowie Vertretern der Deutschen Bahn AG die Eckpunkte zur Finanzierung der Baukosten der 2. Stammstrecke geklärt. „Die Finanzierung für die 2. Stammstrecke als wichtigstes Verkehrsprojekt für ganz Südbayern ist festgezurrt. Das zeigt: Es lohnt sich, zielstrebig an einem solchen Jahrhundertprojekt festzuhalten“, betont Zeil und ergänzt: „Ich freue mich, dass für die zugespitzte Situation im Nahverkehr in und um München mit täglich mehr als 800.000 Fahrgästen nun endlich Entlastung in Sicht ist.“
Der Begriff „in Sicht“ heißt: Im Jahr 2018 oder 2019. Vorher müssen die S- Bahn- Fahrgäste im gesamten Großraum München mit den bisherigen Unzulänglichkeiten weiterleben.
Seehofer zur Stammstrecke: "Das ist der Durchbruch"
tz-online.de:
Abendzeitung:
ACHTUNG: Kurzfristiger Termin! Bayerns Verkehrsminister Zeil gibt Pressekonferenz zur Finanzierung der Zweiten Stammstrecke in München
die Zweite Stammstrecke ist das Kernstück des von der Bayerischen Staatsregierung beschlossenen Bahnknoten-Konzeptes. Sie ist die Voraussetzung für einen leistungsfähigen Schienenpersonenverkehr in der Metropolregion München sowie für eine schnelle Flughafenanbindung. Die Zweite Stammstrecke ist für die Zukunftsfähigkeit des Schienenverkehrs in München und der Metropolregion von grundlegender Bedeutung
Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil gibt eine Pressekonferenz zur Finanzierung der Zweiten Stammstrecke am
Dienstag, 27. November 2012, 13 Uhr.
Nach dem Versagen von Deutscher Bahn und Politik versagt nun auch Siemens als Hersteller des ICE3
- Die Deutsche Bahn ist unfähig, Elektrifizierungsprojekte zu planen. Siehe massive Kostensteigerungen und Verzögerungen bei den Projekten Lindau-Friedrichshafen-Ulm (siehe Link) und Lindau-Memmingen-Geltendorf-(München) (siehe link). Ständiges Verschieben der Elektrifizierung der S-Bahnstrecke Dachau-Altomünster. Politiker monierten bereits, dass die Deutsche Bahn kein verlässlicher Partner mehr bei Bauprojekten ist.
- Deutschland ist unfähig, die Finanzierung des öffentlichen Personennahverkehrs auf eine solide Grundlage zu stellen. Dies stellt nicht etwas eine Lobby-Organisation für den öffentlichen Verkehr fest, sondern die renommierten Wirtschaftsblätter Handelszeitung und Wirtschaftswoche.
- Dabei muss festgestellt werden, dass bei den Ausgaben für die Schieneninfrastruktur insgesamt Deutschland in Europa zu den Rücklichtern gehört. Die politischen Bekenntnisse zur Schiene sind also nur Lippenbekenntnisse.
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Landräte pochen auf Bahn-Ausbau
Die Unterzeichner plädieren daher für den Ausbau folgender Strecken:
-München-Markt Schwaben: Die Strecke soll viergleisig werden.
Aufgrund finanzieller Engpässe – allein die Mühldorfer Strecke kostet wohl über eine Milliarde Euro – müssten unkonventionelle Wege beschritten werden, heißt es weiter. Daher solle das sogenannte B-Modell des Bauindustrieverbands Bayern pilothaft angewandt werden. Der Industrieverband hatte vorgeschlagen, private Geldgeber mit ins Boot zu holen. Sie sollen die Gleisstrecke vorfinanzieren und später über die Trassenpreise ihr Geld verzinst zurück erhalten.
Bayerns Finanzminister Söder hat von Schienen- Finanzierung KEINE Ahnung!
Bayerns Finanzminister Söder hat dieser Tage in Erding einmal mehr bewiesen, dass er viel schwätzt und wenig Ahnung hat, was das Thema Finanzierung der Schiene betrifft.
Söder sagte den CSU- Mannen in Erding, die Aufstockung des Verkehrshaushaltes von Minister Ramsauer sei ein erster, wichtiger Schritt.
Doch das ist falsch.
Denn von Ramsauers zusätzlichen 750 Millionen Euro bekommt die Bahn nur 40 Millionen. Schwach für einen Finanzminister, dessen Chef und Kollegen in Berlin vehement mehr Geld für die 2. S- Bahn- Stammstrecke in München fordern.
Die Grünen zweifeln an Sinn und Finanzierung des 2. S- Bahn- Stammstrecken- Tunnels
Martin Runge 12.11.2012
Zum Phantomprojekt 2. Münchner S-Bahn-Röhre – Argumente und Fakten
Zu den Kosten und zur Finanzierung
Wir, die GRÜNEN im Bayerischen Landtag, haben uns von Anbeginn an (Vereinbarung zwischen der Staatsregierung und der Spitze der LH München im Mai 2001) gegen das Projekt 2. Münchner S-Bahn-Röhre positioniert. Unsere Argumente damals wie auch heute lauten: die Kosten in Milliardenhöhe würden in keinem tragbaren Verhältnis zum bescheidenen Nutzen stehen, für zigtausende von Fahrgästen würde es zu massiven Verschlechterungen in Form von zusätzlichen Umsteigezwängen und Taktausdünnungen kommen, Brandschutz- und Sicherheitskonzept sind völlig unzureichend. Auch haben wir stets kundgetan, dass die mögliche Finanzierung des Projektes mit seinen Milliardenkosten wirklich wichtige Vorhaben in ganz Bayern kannibalisieren würde, und dass wir massive Zweifel an der Finanzierbarkeit und an den vorgelegten Finanzierungskonzepten haben.
Die Finanzierung von der 2. S- Bahn- Stammstrecke vom Jahr 2000 bis heute…
Martin Runge 11.2012 (Bündnis 90/ die Grünen/ MdL):
Angaben von Bahn bzw. Staatsregierung zu den Kosten und zur Finanzierung der Zweiten Stammstrecke, so wie von Staatsregierung und DB AG geplant
2000 537 Mio. Euro
Ergänzungsuntersuchung S-Bahn.
2001 583 Mio. Euro
Vergleichende Untersuchung Ausbau S-Bahn-Südring/Zweiter S-Bahn-Tunnel.
2002 899 Mio. Euro
Vertiefende Untersuchung 2. S-Bahn-Stammstrecke.
März 2005 1.300 Mio. Euro
(davon 200 Mio. Euro für netzergänzende Maßnahmen)
Aussagen DB ProjektBau und BaySTMWIVT.
Schüler, Religionslehrer, Politiker
Erbost fragt der Religionslehrer den kleinen Max, den er beim Lügen erwischt hat: „“Bist du dir eigentlich darüber im Klaren, was aus einem wird, der so oft lügt?“, wird Max von seinem Lehrer gefragt.
CSU Bundestagsabgeordneter Nüsslein wettert über Versagen der Bahn beim Ausbau Lindau-München
Pressemitteilung 25. Okt 2012: In einem Brief an den Sonderbeauftragten der Bahn, Georg Brunnhuber, beschwert sich Nüßlein über die „Hinhaltetaktik“ des Unternehmens, wodurch der Baubeginn seit Jahren immer wieder hinausgeschoben werde.
Die ganz PM lesen Sie hier.
Freigabe von Gleis 1&2 für U5 geht auf Kosten des Regionalverkehrs aus Tutzing & Geltendorf!
Die CSU/FDP hat am 30.10.2012 einen Antrag gestellt, dass die Bahn am Pasinger Bahnhof die Gleise 1 und 2 freigibt und somit eine oberirdische Einfädelung der U5 in den Pasinger Bahnhof zu ermöglichen im Landtag. Dieser Antrag wurde am 15.11.2012 im Wirtschaftsausschuss gut geheissen.
Die Bahn hat jedoch gute Gründe diese Gleise am Pasinger Bahnhof nicht freizugeben: Gleis 1 ist kein Problem, dieses gibt es derzeit gar nicht. Aber Gleis 2 wird dringend benötigt.
3-gleisiger Ausbau Augsburg-Dinkelscherben in Gefahr
Bild links: Bahnhof Dinkelscherben, Mittelbahnsteig. Bildquelle: Stationsdatenbank der BEG
Aus augsburger-allgemeine.de, 7.11.2012:
„Dem Nahverkehr im Landkreis Augsburg droht ein Rückschlag: Der dreigleisige Ausbau der Bahnlinie [von Augsburg] in Richtung Dinkelscherben könnte unter die Räder kommen.“ Den ganzen Artikel lesen Sie hier und auch hier.
Stromausfall in München: Chaos bei allen S- und U- Bahnen
Um kurz nach sieben Uhr ging nichts mehr. Stromausfall in München. So SCHWARZ war München noch nie!
Ein Nachrichtenüberblick:
8.32h S- Bahn:
„aufgrund eines vorangegangen Stromausfalls im Stadtgebiet München kommt es weiterhin zu vorzeitigen Wenden und Verzögerungen von bis zu 30 Minuten im Gesamtnetz. Sobald uns weitere Informationen vorliegen, geben wir diese umgehend bekannt. Die damit verbundenen Unannehmlichkeiten bitten wir zu entschuldigen.
Ihre S-Bahn München“
Ostbayern: Flughafen München rückt näher
Staatsministerin Emilia Müller hat den Planfeststellungsbeschluss des
Eisenbahn-Bundesamtes für die ‚Neufahrner Kurve‘ begrüßt.
Müller: „Die ‚Neufahrner Kurve‘ kommt. Diese Entscheidung des
Eisenbahn-Bundesamtes hat große Bedeutung für den gesamten
ostbayerischen Raum und insbesondere die Oberpfalz. Der Flughafen
München rückt deutlich näher – und mit ihm die Metropolen dieser Welt.
Ich bin davon überzeugt: Diese direkte, umsteigefreie Anbindung
Ostbayerns an den Münchener Flughafen bringt nochmals einen
deutlichen Schub nach vorne für den ostbayerischen Wirtschafts- und
Arbeitsmarkt. Nun gilt es, die Bahntrasse so schnell wie möglich zu
verwirklichen. Einen Baubeginn schon im nächsten Jahr begrüße ich
sehr.“
Neufahrner Kurve ist planfestgestellt – Erdinger Ringschluss und Walpertskirchener Spange verharren im Dornröschenschlaf
Aus merkur-online, 13.11.2012:
„Landkreis [Freising] – Sechs Jahre wurde geplant, jetzt ist es geschehen: Das Eisenbahn-Bundesamt hat den Planfeststellungsbeschluss für die Schienenanbindung Neufahrner Kurve zum Flughafen erlassen.“ Den ganzen Artikel lesen Sie hier.
S2 Poing ab 7:20 und 7:40 gibt es noch Sitzplätze.
Aus merkur-online.de, 13.11.2012:
„Die Gemeinde Poing hat untersucht, ob werktags am frühen Morgen in der S-Bahn nach München noch genügend Platz für die Pendler ist. Das Ergebnis lautet: Ja.“ Den ganzen Text lesen Sie hier.
Was ist daran so speziell? In Dachau und Germering verkehrt die S-Bahn im 10-Minuten-Takt und dort bekommen zumindest alle 20 Minuten 384 Fahrgäste auf jeden Fall einen Sitzplatz. Von diesen Verhältnissen können die Pendler in Poing wohl nur träumen. Ausserdem braucht man für die Strecke Poing – München Hbf 29 Minuten und es gibt im MVV (ausser auf der S4 West und S1 West) wohl keine S-Bahnstrecke, auf der man über 20 Minuten stehen muss.