Archiv für Mai 2012
Süddeutsche Zeitung: Exklusives Forum für die Tunnel-Lobby!
Wenn die SZ der Stammstrecke schon eine Plattform bietet, sollte es keine
Alibiveranstaltung werden.
SZ-Forum zum Nahverkehr
Vor 40 Jahren hatten Bund, Land und Kommunen gemeinsam die Verkehrsprobleme der Region
gelöst. Das Ergebnis: der MVV. Dessen Zukunft hängt auch am Bau einer zweiten
S-Bahn-Stammstrecke. Zu den Perspektiven des Nahverkehrs veranstaltet deshalb das
SZ-Verkehrsparlament eine Podiumsdiskussion. Am Dientag, 22.Mai, um 19 Uhr debattieren im
Verkehrsmuseum Klaus Bogenberger (Professur für Verkehrstechnik, Bundeswehr-Uni),
MVV-Geschäftsführer Alexander Freitag, Hans Peter Göttler, (Wirtschaftsministerium),
Klaus-Dieter Josel (Deutsche Bahn) und Christoph Schaaffkamp
(Verkehrsberatungsunternehmen KCW). Eintritt ist frei.
Die Tunnelgegner haben den verantwortlichen Redakteuren nun nachfolgende Nachricht übermittelt, bezüglich der einseitigen Teilnehmerrunde ausschließlich mit Tunnel-Lobbyisten besetzt:
Sehr geehrter Herr Hutter,
sehr geehrter Herr Völklein,
sehr geehrter Herr Szymanski,
Zeil schliesst S-4 Ausbau ohne zweite Stammstrecke aus
Wirtschaftsminister Zeil, auf dessen Betreiben der 4-gleisige Ausbau der S4 aus der Liste der GVFG (Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz)-Projekte gestrichen wurde, schliesst den 4-gleisigen Ausbau bis Eichenau aus, wenn die zweite Stammstrecke nicht gebaut wird. Dies kann nur als Geiselnahme der S4-Pendler bezeichnet werden.
Allerdings ist die logische Reihenfolge des S4-Ausbaus und des Ausbaus der Stammstrecke genau umgekehrt. Gemäss Otto Wiesheu, der als Vater der 2. Stammstrecke gefeiert wird, was bisher immer geplant, den S4 Ausbau VOR der Fertigstellung der zweiten Stammstrecke in Betrieb zu setzen. Zitat Otto Wiesheu, Dezember 2004 zu 2. Stammstrecke: „Zweite Stammstrecke: derzeit Vorbereitung des Planfeststellungsverfahrens, Einleitung ca. Anfang 2005; parallel Verhandlungen über Bau- und Finanzierungsvertrag; Fertigstellung ca. bis 2010“. Dagegen zum S4-Ausbau: „Weitere Planungen zum Ausbau der S 4 West: für Angebotsverbesserungen bis Buchenau; zusätzliche Streckeninfrastruktur erforderlich; Fertigstellung ca. 2009; vsl. 200 bis 250 Mio. Euro.“ Siehe unter folgenden Link, Seiten 5 und 6. Die Aussagen von Herrn Zeil, man dürfte den zweiten Schritt (S4 Ausbau) nicht vor dem ersten Schritt (2. Stammstrecke) machen, ist damit als Lüge entlarvt. Der erste Schritt war immer der S4 Ausbau, und warum sollte das heute anders sein? Nur weil Herr Zeil den S4 Ausbau aus der Liste der GVGF-Projekte gestrichen hatte?
Zeil sagt im zitierten Merkur-Artikel: „Denn für Bürger und Fahrgäste der S-Bahn sei der momentane Stillstand die schlimmste Situation. Und genau den würde es laut Minister Zeil geben, wenn man künftig nicht mehr Geld in die Infrastruktur stecke.“ Allerdings ist gerade Zeil zusammen mit Freitag (MVV-Chef) und Weisser (S-Bahn-Chef) jenes Trio, das sämtliche Verbesserungen im S-Bahn-System von der Zweiten Stammstrecke abhängig macht. Genau dieses Junktim ist für den Stillstand bei jeglichen Verbesserungen bei der S-Bahn verantwortlich.
LASSEN SIE SICH DIESE GEISELNAHME NICHT GEFALLEN UND PROTESTIEREN SIE BEI STAATSMINISTER Martin Zeill. Seine Kontaktdaten finden Sie hier.
Fordern Sie bei Minister Zeil längere S-Bahn-Züge
Haben Sie sich schon oft über die überfüllte S-Bahn geärgert. Machen Sie nicht die Faust im Sack, sondern kopieren Sie doch einfach diesen Text in ein Word-Dokument und schreiben ein Email an Herrn Staatsminister Zeil und an den Vorsitzenden des Wirtschaftsausschusses Huber oder an Ihren Landtagsabgeordneten: Die Email-Adressen für Minister Zeil finden Sie hier. Und jene von Erwin Huber hier. Weitere Emails von Landtagsabgeordneten finden Sie hier. Natürlich können Sie das Schreiben auch kürzen, oder mit persönlichen Fakten anreichern (z.B. ein Handy-Bild in der überfüllten S-Bahn)
Sofortmassnahmen für das S-Bahn-System München ohne Infrastruktur-Ausbauten
Seit 2005 der 10-Minuten-Taktes auf einigen (privilegierten) Linien eingeführt wurde, gab es keine Verbesserungen im Münchner S-Bahn-System mehr. Auf vielen Linien, welche nach wie vor nur alle 20 Minuten verkehren, gab es sogar Verschlechterungen, beispielsweise auf der S4 West, welche 1999 mehr Langzüge hatte als heute, und sogar über eine Verstärker-S-Bahn durch die Stammstrecke verfügte, die 2005 einfach weggenommen wurde. Nach dem das Projekt Zweite Stammstrecke nun offenbar zumindest vorerst auf Eis gelegt wurde, ist es umso wichtiger, die über die letzten Jahren vernachlässigten kurzfristig zu realisierenden Massnahmen SOFORT in Angriff zu nehmen. Dabei handelt es sich vor allem um die Verlängerung von Voll- auf Langzüge auf jenen unterprivilegierten Linien, welche nur alle 20 Minuten verkehren.